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Dr. Ludwig Sievers

Der niedersächsische Arzt Dr. med. Ludwig Sievers wurde am 27.03.1887 geboren. 1920 hatte er bereits das Studium der Rechtswissenschaft und anschließend der Medizin erfolgreich abgeschlossen und war zum Syndikus des Ärzteverbandes in Niedersachsen berufen sowie zum Präsidenten der Ärztekammer für die Provinz Hannover gewählt worden. In den folgenden 40 Jahren hat er sein Leben und Schaffen in den Dienst der ärztlichen Standes- und Berufspolitik gestellt und darüber hinaus die Gesundheits- und Sozialpolitik in Deutschland maßgeblich mitgestaltet.

Die Zeiten waren überwiegend ungut, in denen Ludwig Sievers für die Freiheit des Ärztestandes und darüber hinaus für die Freiheit derjenigen gestritten hat, die wir heute als die klassischen Freien Berufe bezeichnen. Die jeweils nach harten Kämpfen für die berufliche Existenz der Kassenärzte errungenen Geländegewinne wurden durch Krieg, Inflation, Wirtschaftskrise und politische Diktatur gefährdet. Die bedrohlichste Entwicklung sah Sievers in jenen Tagen des totalen Zusammenbruchs 1945, als fast alles radikal in Frage gestellt wurde.

Er begann den zehnjährigen Kampf der Ärzteschaft um die Neugestaltung eines Kassenarztrechts. Dies sollte keine Restauration eines früheren Status werden, sondern es sollte die Chance, aus dem Nichts schöpfen zu dürfen, so genutzt werden, dass eine gedeihliche Weiterentwicklung garantiert würde.

Die entscheidende Bedeutung von Dr. Ludwig Sievers für die deutsche Ärzteschaft in der Zeit von 1945 bis zum Ende der 50er Jahre wurde von Thomas Gerst in mehreren Beiträgen im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT eindrucksvoll dokumentiert.

Ludwig Sievers hat jedoch stets auch im größeren Zusammenhang des Existenzkampfs aller Freien Berufe gedacht und gehandelt. Und so war es nur folgerichtig, dass er gemeinsam mit dem ersten Nachkriegs-Präsidenten des Deutschen Anwaltsvereins, Emil von Sauer, den Bundesverband der Freien Berufe mitbegründete.

Sievers war ein zutiefst politisch denkender Mann, ohne sich jemals einseitig parteipolitisch in Anspruch nehmen zu lassen. Von Hause aus eher konservativ geprägt, fand er herzliche Freundschaft sowohl zu dem legendären sozialdemokratischen Ministerpräsidenten von Niedersachsen Hinrich Kopf als auch zu dem den Christdemokraten nahe stehenden Bonner Staatssekretär Sauerborn, der für die Gesetzgebungsinitiativen des Bundes auf dem Gebiet der Sozialversicherung fast eine Alleinkompetenz innehatte. Und so war es letztlich vor allen auch diesen menschlichen Qualitäten von Ludwig Sievers zu verdanken, dass im Jahre 1955 ein Gesetz über das Kassenarztrecht zustande kam, das als Allparteiengesetz im Deutschen Bundestag Zustimmung fand und die kassenärztliche Versorgung bis zu den ab 1989 aufkommenden regelmäßigen „Gesundheitsreformen“ über viele Jahrzehnte in positiver Weise geprägt hat.

An seinem 70. Geburtstag, dem 27. März 1957, errichtete Ludwig Sievers die ab dem Zeitpunkt seines 80. Geburtstages nach ihm benannte „Stiftung zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung über Wesen und Bedeutung der freien Berufe“ in Hannover. Der Wille des Stifters Ludwig Sievers war Ausdruck einer zukunftsweisenden Aufgabenstellung, geboren aus einem reichhaltigen berufspolitischen Erfahrungsschatz.

Ludwig Sievers ist am 1. Juli 1968 im 82. Lebensjahr verstorben.


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